Samstag, 21. Mai 2011

Afrika live!

Hallo ihr Lieben,

nun sind wir schon fuenf Tage in Afrika und ich kann sagen, dass jeder Tag etwas Neues fuer uns bereit haelt. Seitdem ich aus dem Flieger ausgestiegen bin, kann ich sagen, alle meine Sinne sind geschaerft. Die Gerauschkulisse in der Nacht ist der absolute Wahnsinn. Auch die Beobachtungen am Tag bringen immer wieder neue Eindruecke mit sich. Es ist allein schon spannend durch die Strassen hier in Entebbe zu laufen, da man immer etwas Sonderbares entdecken kann :). So ist man erstaunt, was man doch alles auf einem Faharrad bzw. einem Boda (kleine Taxi-Mofas) transportieren kann. Das reicht von grossen Bananenstraeuchern bis hin zum Transport eines Keyboards:) oder meherern Wasserbehältern:


Auch sieht man in unseren Strassen direkt vor dem Tor die einheimischen Affen herumspringen.
Tor
Nachbarhaus

In der Stadt selbst gibt es unzählige von diesen riesigen Vögeln, den Marabus:


Sie sind ungefähr so groß wie ein Kleinkind. Hält man die Augen offen, so findet man auch in unserem Garten interessante Tierarten. Die Geckos kamen vor allem in der Abendämmerung raus und waren zu Mehreren auf unserer Veranda zu finden.
Chamäleon auf dem Baumstamm
Gecko
                                                   
Raupen
Auch an die Blicke der Einheimischen muss man sich ersteinmal gewoehnen. Gerade fuer Kinder ist es jedes Mal ein Highlight einen "Muzungu" (weisse/r Mann/Frau) zu sehen. Alle Menschen sind hier zu uns sehr freundlich und die Kinder freuen sich, wenn man ihnen zurueck winkt.
So wurde ich vor zwei Tagen herzlichst  von einem kleinen Jungen aus dem Satdtteil Abayta empfangen. Es war der erste Tag an dem wir mit einem Matatu (Sammeltaxi) gefahren sind. Davon gibt es unzaehlige in der Stadt und sie sind ein super guenstiges  Transportmittel, um schnell von einem Ort zum naechsten zu gelangen. Ein Matatu faerhrt allerdings erst dann los, wenn es ordentlich gefuellt ist und waehrend der Fahrt wird ebenfalls munter dazu geladen.

Matatu

In Abayta befindet sich die Aston Primary School an der Denise und ich ab Montag arbeiten werden.

Steven, unser Betreuer fuehrte uns durch das Stadtviertel und stellt uns einem Lehrer der Schule, teacher Lauben vor. Man muss dazusagen, dass die englische Aussprache des Lehrers sehr schwer zu verstehen war. Zum Glueck war Steven mit und konnte zwischen uns vermitteln. Generell versteht man die Ugander jedoch sehr gut, wenn manche Woerter auch eine gewoehnungsbeduerftige Betonung haben :).

Abayta ist ein aermerer Stadtteil von Entebbe und die Menschen leben dort in kleinen Lehmhaeusern.


Die Kinder spielen auf der Starsse und es ist manchmal schon erschreckend zu sehen, auf welchen Plätzen sie sich aufhalten. Dennoch freuen sie sich ueber jeden Besucher, der vorbeikommt. So rannte ein kleiner Junge auf mich zu, umarmte mich ganz feste, freute sich ueber unser Kommen und lief ganz schnell schuechtern wieder davon.
In der Schule angekommen wurden wir herzlichst begruesst und teacher Lauben stellte uns die Schule vor und zeigte uns die Klassenraeume. So konnten wir uns schon mal ein Bild davon machen, was uns am Montag erwarten wird.

Aston Office
Klassenraum
Momentan befinden sich etwa 40 Kinder in einer Klasse. Wie ihr sehen koennt gibt es hier nur Sitzbaenke und keine Tische. Man kann jedoch sagen, je hoeher die Klassenstufe wird, desto besser ist ein Klassenraum ausgestattet. Da die aelteren Schueler mehr schreiben als die Juengeren gibt es in diesen Klassenraeumen auch Tische. Es gibt insgesamt sieben Klassen an der Schule von der P1, das sind die Kinder im Vorschulalter, bis hin zur P7, die Abschlussklasse. In der P7 legen die Schueler Pruefungen ab, danach wird entschieden auf welche Secondary School die Kinder anschliessend gehen koennen.
Die Schule besitzt auch einen grossen Innenplatz. Hier koennen Denise und ich die Kinder im Sport unterrichten. Ich habe auch schon einen guten Platz gefunden, um die Slackline fuer die Kinder aufzuspannen :).  
        

Nach diesem beeindruckenden Vormittag ging es mit einem Matatu zurueck in die Stadt zum Mittagessen, wo es "Local Food" gab. Anschliessend besuchten Denise und ich den Botanischen Garten, der sich direkt gegenueber von unserem Haus befindet.
Dies war einfach nur ein Anblick bester Filmkulisse! Zwei Stunden fuehrte uns ein Guid durch diese atemberaubende Natur. Wir lernten die aussergewoehnlichsten Fruechte und Pflanzen kennen, sowie interessante Tiere und die schoensten Blumen.



Immer  wieder  trifft  man auf riesige Termitenhuegel. Je aelter diese sind, desto groesser werden sie. Hier stehe ich neben einem 30 Jahre  alten Termitenhuegel:

Nur ein paar wenige Schritte weiter befand  ich mich inmitten eines kleinen Dschungels. Hier wurde in den 30er  Jahren der Tarzanfilm gedreht, der noch in schwarz-weiß raus kam ;):

Natuerlich durften wir die Lianen auch einmal ausprobieren:).
Hier wollte doch noch mal jemand meinen fantastischen Tarzan-Stunt sehen :)


Nur ein paar Schritte weiter kamen wir an einem unglaublichen Platz vorbei, an dem sich aussergewoehnliche Spinnen befinden. Schaut man nur gerade aus, so sieht man mal ein bis zwei Spinnennetze, wirft man jedoch einen Blick nach oben so kann man doch noch mehr entdecken:



Diese Spinnen sind jedoch voellig ungefaehrlich und befinden sich nur an diesem Ort im Botanischen Garten. Nur die Weibchen sind nicht so nett, denn sie fressen das Männchen nach dem Geschlechtsakt.

Außerdem sahen wir riesige Bäume die wunderschöne Blüten trugen:



Wie große so ein Baum sein muss könnt ihr euch an diesem Bild vorstellen. Wir stehen hier nur vor der Wurzel. Es gab nicht nur große Bäume sondern auch große Früchte und sehr hohe Palmen:
Palmen

Die Checkfrucht ist mehrere Kilos schwer und schmeckt wie Kaugummi.

Diese Frucht hatte einen Aussenmantel der sich wie ein Mäusefell angefühlt hat:


Wir sahen unter anderem Kakao-, Cola- und Kaffebäume, aber auch einen Baum, den ein Deutscher nach Uganda importiert hat und der deshalb den Namen "Canarium Schweinfurt" trägt:

 

Interessant war auch die Beere, die als Lippenstift benutzt werden kann und daher auch den Namen "Lipstick" trägt:

Das naechste Bild ist fuer dich Mama, hier gibt es die verschiedensten und schoensten Kakten die du dir nur vorstellen kannst :) :


Zum Schluss sahen wir noch ein grosses Beet mit verschiedenen medizinischen Pflanzen. Viele Pflanzen werden unter anderem auch bei der Behandlung von Malaria oder Aids eingesetzt .


Auch der naechste Tag hielt wieder einmal eine spannende Aufgabe fuer uns bereit. Als wir Vormittags an der German Secondary School ankamen, um voller Tatendrang beim bepflanzen des Schulgartens zu helfen, was jedoch ins Wasser fiel, fragte uns Sahand, ein Weltwaertspraktikant, ob wir nicht spontan Lust haetten an der Uni in Entebbe eine muendliche Deutschpruefung abzunehmen; Der Lehrer braeuchte noch Unterstuetzung beim Prüfen von 60 Studenten. So flexibel wie wir in diesen Tagen noch sind, sagten wir natuerlich JA und schon sassen wir wieder in einem gefuellten Matatu auf dem Weg nach Nunkumbu in die Universitaet von Entebbe. Auch hier wurden wir wieder herzlichst empfangen. Die Pruefung war fuer uns gut zu bewaeltigen. Die Studenten sollten uns ein Stueck aus ihrem bekannten Deutschtext vorlesen, woraufhin wir zehn Fragen zu dem Text  auf Englisch stellten und die Studenten diese anschliessend auf Deutsch beantworteten. Dafür vergaben wir jeweils Punkte. Die Studenten waren ausgesprochen hoeflich und haben sich viel Muehe gegeben :). Zum Schluss haben auch alle die Pruefung bestanden.

Wie ihr sehen und lesen koennt, sind die ersten Eindruecke sehr vielseitig und gepraegt von interessanten Erfahrungen. Entschuldigt den ein oder anderen Rechtschreibfehler, aber die Tastatur macht mir ein wenig Schwierigkeiten :).

Liebe Gruesse auf dem Weg in die Heimat und bis zum naechsten Rapport!

3 Kommentare:

  1. Hey Jesse, bin schon ein bißchen neidisch :) Deine Bilder sind sehr schön und beeindurckend. Bitte mehr davon. Bin schon gespannt, wie deine erste Slacklinestunde lief. Liebe Grüße aus dem öden Hessen. Susanne

    Lass dich nicht ärgern ;)

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  2. Hey Susanne,

    ja der naechste Bericht wird sehr bald kommen :). Auch die Slacklinestunde ist schon in Planung und wird spaetestens naechste Woche Mittwoch in die Tat umgesetzt. Ich glaube das wird ein echtes Highlight fuer die Kids hier.

    Ich sende dir ganz liebe und herzliche ugandische Gruesse in die Heimat.
    Jessy

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  3. UAAAAH ist das cool 8-)
    die spinnen gefallen mir!
    und das schulzimmmer..!!
    schön dass du gut angekomme bist schatz!!! :*
    ganz bald bekommste ne lange mail...
    der blog ist super!
    ich knutsch dich
    lea

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